Meine Lebensgeschichte in Kurzform

Ich bin ein selbstbewusster Frührentner, der viel erlebt hat und Geschichten erzählen kann.

 

Ich bin am Ostersamstag 1955 in Basel geboren worden, habe meine Kleinkinderzeit bis zu ersten Schuljahr in Muttenz gelebt. Dann gab unsere Familie eine anderthalb jähriges Gastspiel in Steinach (SG), bevor sie nach Oberentfelden (AG) zügelte. Dort lebte ich, mit meine Eltern und meiner vier Jahre jüngeren Schwester bis ich zuhause auszog. Zwischendurch wohnten wir auch für zwei Jahre in Aarau.

 

Nach der Schule lernte ich Maurer. Die Rezension um 1975 vermiesten mir den Berufswunsch Bauleiter und ich Bewarb mich erfolgreich bei der schweizer Grenzwache. Der von mir gewünschte Einsatz in der Heimat meines Vaters machte einen Umzug in den Kanton Schaffhausen nötig. In den über 35 Jahren Grenzwache war ich bei den Dienststellen, Bargen, Zürich Flughafen, Thayngen, Ramsen, Stein am Rhein, Hemishofen, Schaffhausen, Klettgau und Schaffhausen West im Einsatz.

Als uniformierter Mitarbeiter der Zollverwaltung beschäftigte ich mich mit der Durchsetzung des Zollgesetzes, mit Polizeiaufgaben und dem Vollzug von ca. 220 Nebengesetzen. Es war wohl gerade die Breite des Aufgabenspektrum das mich an diesem Beruf faszinierte. Man stiess ausser bei der Landes Grenze, dem Kantönligeist und in den Köpfen von Vorgesetzten nie an Grenzen. Gerade die letzten machten mir das Leben schwerer als Nötig. Anfänglich mangelndes Selbstbewusstsein und meine damalige Introvertiertheit verhinderten, dass sie mich richtig wahrnehmen konnten. 

1986 heiratete ich meine Frau welche ich im grenznahen Öhningen gefunden habe. Das hatte zur Folge, dass ich nach Hemishofen versetzt wurde. Das heisst dass ich von da an vorwiegend an der grünen Grenze arbeitete, was mir Freude machte und meinem Wesen und seiner Entwicklung gut tat. Die spezielle Art Dienstausführung zu der auch bald Kontrollen in hinterer Linie kamen steigerten mein Selbstvertrauen. Meine Frau gebar mir eine Tochter und einen Sohn. Ich war ihnen sicher nicht der super Vater, aber in den richtigen Momenten war ich für sie da. Das merke ich heute noch. Wie man den Fotos entnehmen kann, wurde ich auch Diensthundeführer. Die beiden Hunde welche ich nacheinander hatte begleiteten mich 21 Jahre im Dienst.

Diese Einschränkungen, dass man mich nicht richtig war nahm, hatte ich bei der Gewerkschaft nicht. Lange Jahre war nur Mitglied. Dann liess ich mich in den Sektionsvorstand wählen. Der Grenzzwischenfall vom 10. Februar 1998 in Kreuzlingen Konstanz Brachte mich auf die Idee, dass die Grenzwache mit kugelsicheren Unterziehwesten ausgerüstet werden muss. Unsere Verwaltung konnte dieser Idee nichts abgewinnen. Meine Aktivitäten auf Gewerkschaftsebene änderte dies und verschaffte mir den Einsitz in der Arbeitsguppe der Oberzolldirektion. Bei unserem Berufsveband 

wurde ich in den Zentralvorstand gewählt. Nach dem Durchziehen der Fusion unserer beiden Berufsverbände schied ich aus und wurde Präsident der Sektion Schaffhausen und fusionierte auch noch die regionalen Sektionen. Selbst heute als Rentner schaue ich dem Zentralvorstand als Mitglied der Geschäftsprüfungskommission noch auf die Finger.

 

Beruflich brachte ich es bis zum Stellvertreters des Chefs des Mobilen Grenzwachtposten Ramsen (Bild = Chef und ich bei 25 Jh. Grenzwache). Eine grosse Reorganisation verschaffte dem Grenzwachtkommandanten die Möglichkeit sich an mir für mancherlei Unbill welcher ich ihm vor allem als Gewerkschafter 

verschaffte zu rächen und mich in die Mannschaft zurück zu versetzen. Ein Schlafproblem und Arztzeugnis beendeten meinen Einsatz im mobilen Dienst. Die Zeit bis zu meinem Ruhestand verkürzte dann eine Spezialaufgabe. Gut die Hälfte meiner Arbeitszeit verbrachte ich beim Grenzübergang Dörflingen-Laag. Dort war ich einer von drei Spezialisten, welche für den Sonderfall der zum schweizer Zollgebiet gehörenden En/Exklave Büsingen zuständig waren. Das war eine Aufgabe nach meinem Geschmack mit viel Entscheidungskompetenz und zufriedenen Vorgesetzten.

 

Nach 34 Jahren Grenzwache konnte ich mit 58 Jahren in den 

Vorruhestand entfliehen. Mit dem Eintreffen der grossen Freiheit verliess mich auch meine Frau. Ich verüble ihr das nicht. Drei Jahre später kam auch noch die Scheidung. Trozdem verstehen wir uns immer noch gut. Meine Kinder gehen schön länger ihrer eigenen Wege.

 

Ich widmete mich also weiter den Museumsbahnen, welche das Hobby Hunde ablösten und begann wieder zu Reisen. Allerdings holte mich nach einem halben Jahr ein Burnout ein und gestaltete mit der nachfolgenden Depression mein Leben um. Psychiatrisch Behandlung und Klinikaufenthalt brachten mich ins Leben zurück. Allerdings anders als vorher.

Aus dem selbstsicheren manchmal auch autokratisch handelten, in einem Schutzpanzer lebenden Funktionalisten ist ein sich selbst wahrnehmender Mensch geworden, dem sein freier Zugriff auf sein reiches Leben erlaubt, die Umstände des Lebens ruhig und mit Übersicht anzugehen.

 

Mein Lieblingsszitat:

 

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

(Reinhold Niebuhr, amerikanischer Theologe, 1892 - 1971)

Foto A. Hämmerli


Einen Überblick über mich kann man sich auch hier auf meinem Lebenslauf verschaffen.