Wenn einer eine Reise tut, um zu Reisen, kann er etwas erzählen

Viele hier wissen, dass ich vor drei Jahren im Internet den Prototypen eines Wohnmobils entdeckt habe, welchen ich unbedingt kaufen wollte. Ich einigte mich mit dem Hersteller darauf, dass ich eines der Vorserienmodelle übernehmen werde. Die Sache zog sich dann so hin. Es kamen Corona und die Lieferengpässe dazu. Als die Kabine dann auf dem Basisfahrzeug stand kamen beim Schreiner des Innenausbaus Maschinendefekte, Betriebsferien und diverse andere Unpässlichkeiten dazu. In den letzten Wochen telefonierte ich mehrmals pro Woche mit dem Betriebsleiter und der Auslieferungstermin verschob sich wöchentlich. Am letzten Montag erfuhr ich, dass eine Auslieferung am Donnerstag oder Freitag möglich sein könnte. Also teilte ich dem Betriebsleiter mit, dass auf jeden Fall donnerstags vor Ort sein werde.

Also bestieg ich letzten Mittwochmorgen den Bus in Büsingen und machte mich auf die Reise. Bis Fulda lief auch alles gut. Dort teilte man uns mit, dass unser Zug vorläufig nicht weiterfahren könne. Reisende Richtung Kiel welche es eilig haben, sollen doch den ICE nach Kiel auf Gleis 1 benutzen sollen. Der Rat wurde fleissig genutzt wurde. Er erhielt dann auch wegen dem Verteilen der Stehpassagiere auf die ganze Zuglänge schon einmal eine halbe Stunde Abgangsverspätung.

In Göttingen hielt dann wieder an und wir erfuhren, dass wegen einer Fahrleitungsstörung in Hannover im Moment keine Weiterfahrt mehr möglich sei. Gott sei Dank hatte ich mir bis dort einen Sitzplatz ergattert. Anderthalb Stunden später fuhren dann nach Hanover. Dort kam dann die Durchsage, dass der Lokführer seine erlaubte Tageshöchstarbeitszeit erreicht habe und man einen Ersatzlokführer suchen müsse. Als der dann nach anderthalb Stunden gefunden war, hiess es dann, dass der Zug in Hamburg ende. Es ging es dann halt schon ab Hamburg mit dem Regionalzug weiter. So erreichte ich dreiundzwanzig Uhr Rendsburg.

Die lokalen Busse genossen zu dieser Zeit bereits ihre Nachtruhe, sodass mich ein Taxi in mein Hotel bringen musste. Das positive war, dass die vom Taxiunternehmer versprochene Wartezeit, statt einer halben Stunde bei -9° Celsius lediglich zehn Minute dauerte. Die ursprünglich geplante Ankunftszeit im Hotel war 18.30 Uhr.

Am andern Morgen meldete ich mich dann in der Firma. Schon vom Bürofenster aus konnte ich mein Auto sehen. Wir besprachen dann die Pendenzenliste, welche aus meiner Sicht eine Abreise im Verlaufe des frühen Freitagmittags, als möglich erschienen liess.

So kam man auch am Donnerstag gut voran und besorgte auf mein Drängen auch noch die die für die Überfuhr notwendigen Kontrollschilder.

Am Freitag war dann wieder der Wurm drin. Die Standheizung nervte mit Fehlermeldungen im Multipack. Die Kraftstoffzuleitung aus dem Fahrzeugtank musste schlussendlich ein zweites Mal eingebaut werden.

So wurde es 20 Uhr, bis ich mich bei minus 2° Grad Celsius und Schneefall auf die Fahrt in den Süden machte.

Mein Ziel war es schon immer am Samstag um 09.30 Uhr an der Generalversammlung der Altpfadfinder Adler Aarau zu erscheinen.

Bei verschiedenen Strassenverhältnissen verlief die Fahrt problemlos und erlaubte mir vor dem Anlass auch noch eineinhalb Stunden Schlaf. 

Seit gestern Abend steht mein Wohnmobil nun zuhause auf meinem Parkplatz und wartet auf einen Besucheransturm.

Ich danke der Firma ICC Offroad für die nette Aufnahme und die wertvollen Erklärungen.

Ich selbst gönne mir jetzt einen sonntäglichen Ruhetag zur Erholung von den Strapazen.

Gruss Beat